Kaum zu glauben: in 2
Tagen geht es los ...
Unsere erste längere Fahrt. Nach Spanien, wo
viele Wohnmobilisten im Freien bei 20 Grad die Sonne
genießen.
4. März 2015. Es geht los. Die Straßen sind um 10.00
Uhr eisfrei und wir kommen gut voran zum ersten
Stopp in Ulm. Unsere Winterjacken brauchen wir
dringendst beim Stadtbummel.
Über Donaueschingen und den Schwarzwald (Titisee,
Straßen sind zum Glück gut zu befahren) erreichen
wir Freiburg. Der Stellplatz wird ständig
weiter ausgebaut und ist jetzt schon ein toller
Stützpunkt. Der Stadtspaziergang endet natürlich in
der Brauerei Feierling.
Über Mulhouse und Besançon wollten wir ursprünglich
den Stellplatz in Louhans anfahren. Wir waren jedoch
noch so fit und fuhren weiter nach
Tournon-sur-Rhone, wo gleich zwei kostenlose
Stellplätze zur Verfügung stehen. Alle 15 Minuten
trudeln nun andere Womos ein und müssen sich zum
Teil zu den LKW / Bussen stellen.
Südfrankreich, Rhonetal, Sonne! Und nach Montpellier
(riesige Baustellen in der Innenstadt) der
Mittelmeerküste entlang zu einem kleinen
Fischerstädtchen in Gruissan. Der Stellplatz beim
Yachthafen ist gut besucht, die einen kommen vom
Süden, die anderen wollen hin und viele Tipps werden
ausgetauscht.
Auf der Fahrt Richtung Grenze sehen wir mehrere
große Parkplätze und wir steuern einen an.
Volltreffer. Ein Restaurant mit Buffet und wirlich
allem, was Herz und Gaumen begehren. Alles
(warme, kalte Spezialitäten, Wein, Sekt,
Konditorei-Leckereien, etc.) ist inklusive für
einen Personenpreis von 21 EUR.
Die schneebedeckten Berge der Pyrenäen begleiten uns
nun und statt der Autobahn wählen wir die
Küstenstraße. Wunderschöne Ausblicke, aber eben auch
endlose Serpentinen. Naja
Vor Barcelona entdecken wir in Blanes einen
ausgewiesenen, kostenlosen Stellplatz, der
mitten in der Stadt liegt und von wo man zu Fuß auch
in 3 Minuten am Strand ist. Alles toll ausgebaut.
Wir fühlen uns hier richtig wohl.
Den Botanischen Garten, herrlich über dem Mittelmeer
gelegen, kennen wir noch von früher.
Top Wetter bei der Weiterfahrt an der Küste.
Lidl, Aldi, große Supermärkte - alles da. Preise wie
zuhause, eher etwas teuerer. Tankstellen sind in
bar, mit EC und auch mit Visa zu bezahlen und das ab
1,10 EUR (Diesel).
Fernfahrer stehen mit ihren Trucks öfter am
Straßenrand und zwischendurch sieht man auch die
Mädels, bzw. deren leere Stühle.
In Cambrils finden wir den Stellplatz nicht (er ist
5 km südlich der Stadt) und fahren einen der 3
Campingplätze an.
Auf längere Etappen können wir nun verzichten. Sonne
und angenehme 20 Grad verlocken jetzt überall zum
Verweilen. Campingstühle vor das Mobil - und einfach
genießen. Prompt holen wir uns heute einen
Sonnenbrand auf der Nase.
Abends kehren wir bei spaetzlefritz.com ein und
dinieren köstlich. Der Stellplatz ist dann umsonst.
Auf gut ausgebauten Straßen der Küste entlang nach
Valencia und weiter auf einen SP direkt am Meer (von
Promobil empfohlen. Etwa 20 weitere Womo-Fahrer
genießen den Sommertag und wir radeln in die
nächsten Ortschaften. Das Tagesmenü mit
Kichererbsensuppe, Fisch, Schweinesteak, Brot und
Wein, Dessert ist für 10 EUR einfach wunderbar.
Abends nochmal mit Bobby an den Strand. Er liebt es
im Sand herumzutollen und dabei aufzupassen, von den
Wellen nicht erwischt zu werden. Und das Salzwasser
hat er auch schon probiert ....
Endlich in Calp, viele Mobilisten schwärmen von
diesem Ort. Es ist allerdings noch Vorsaison und
viele Geschäfte und Restaurants sind noch am
Restaurieren. Trotzdem ist es eine saubere, auf
Urlauber orientierte, Stadt. Der Abendspaziergang am
Strand - Boulevard ist ein Muß.
Die Stellplätze kosten ca. 12 EUR, vieles (Strom)
ist inklusive, so auch Wifi am Eingang.. Ca. 20
Womos fanden wir auf einem Platz im Zentrum,
kostenlos und nicht so eingequetscht wie auf den
offiziellen Stellplätzen.
Der Chinese (Suppe, Hauptspeise, Dessert, Wein,
Pflaumenschnaps, alles für 5,20 bis 7 EUR) ist auch
gleich um die Ecke.
Am 15. März verlassen wir Calpe und fahren in das
ca. 250 km südlicher gelegene Wohnmobilisten - Mekka
Vera. Ein terrassierter Stellplatz erwartet uns
außerhalb der Stadt. Wir freuen uns aber schon, wenn
montags die Stadt wieder erwacht und zu einem Bummel
einlädt.
Vera ist eine gewachsene Stadt, die nicht so auf
Touristen getrimmt ist. Schön. Typische Cafes,
Tapas, gutes Essen nicht nur im Terraza Carmona.
Auf der kostenlosen Autobahn Autovia fahren wir von
Almeria vorbei nach Roquetas de Mar. Viele Flächen
sind hier mit riesigen Planen abgedeckt. Tomaten für
ganz Europa!
Leider spielt trotz 19 Grad das Wetter nicht mehr so
mit. Das Tiefdruckgebiet wirbelt fast Sturmwinde vom
Mittelmeer herein. Die Sonne blinzelt nur selten.
Der Stellplatz in Roquetas de Mar (kostenlos) ist
sehr beliebt und alle finden ihn direkt an der
Playa: Deutsche, Holländer, manche aus
Großbritannien und Frankreich. Bobby freut sich
auch. Endlich mal eine richtige Wiese!
Über Nacht kommt Sturm auf und im TV sehen wir ein
riesiges Tiefdruckgebiet im südlichen Mittelmeer. In
den nächsten 3 - 4 Tagen ist es dicht bei nur 14
Grad. Von einer Weiterreise nach Portugal, das in
dieser Jahreszeit immer ein paar Grad kühler ist,
rücken wir ab.
Wir fahren nach Valencia und möchten die Stadt
erkunden.
Mit seinen 800 000 Einwohnern ist es die drittgrößte
Stadt Spaniens. Erster Eindruck: sehr laut,
hektisch, nichts für´s Bummeln. Auch Radfahrer
überleben hier kaum. Zum Glück gibt es vom
Stellplatz CamperPark eine Metro, die uns in 20
Minuten in die Innenstadt bringt.
Viele Fassaden und Ensembles, die anfangs des 20.
Jahrhunderts entstanden, wurden in den letzten
Jahren wirklich toll restauriert. Uns gefielen vor
allem der neben der Stierkampfarena gelegene
Bahnhof (innen Jugendstil) und die Markthalle.
Benicasim lockt uns mit einem tollen Strand und
vielen Internetcafes. Das Wifi Zeichen am Eingang
weist wie überall in Spanien auf kostenloses
WLAN hin, den Code erhält man bei der Bedienung.
Der ausgewiesene und kostenlose Stellplatz liegt 2
Gehminuten vom Zentrum entfernt. Zum Strand geht´s
mit dem Rad in 5 Minuten.
Peniscola. Die Altstadt liegt auf einem imposanten
Felsen, der 64 m über dem Meer emporragt. Obwohl
viele Einheimische hier ihren Urlaub verbringen,
sind die Touristen aus dem nördlichen Europa hier
stark vertreten. Die Stellplätze (ca. 10 - 12 Eur
pro Tag sind hoffnungslos überfüllt. Vielen gefällt
das ...
Erwartungsvoll fahren wir heute zu einem Stellplatz
im Ebrodelta, das sich fast 20 km ins Meer
reinschiebt. Wir erkennen viel fruchtbares
Feuchtgebiet, in denen Vögelschwärme (Blässhühner,
Möwen, Reiher) leicht Futter finden und immer wieder
Entwässerungsgräben. Es handelt sich um das größte
Reisanbaugebiet Spaniens. Am Ziel angekommen sehen
wir ein einziges, altes Wohnmobil, das den Platz
markiert. Nichts für uns Angsthasen, wir fahren
weiter ...
31. März, 25 Grad. In dem kleinen Ort Bellvei finden
wir einen Privatanbieter. Schöner Platz mit großer
Bobby - Wiese! Erst allmählich stellt sich raus,
dass viele Züge unmittelbar am Grundstück
vorbeirauschen und auch Sportflugzeuge über uns üben
...
Toll dagegen die Kleinstadt Vendrell, die wir mit
dem Rad in 15 Minuten erreichen. Die Kirche
Sant Salvador ist besonders bemerkenswert, in diesem
Renaissance- und Barockbau befindet sich eine
herrliche Orgel. Der Rundgang durch den Ort kann an
der Plaza Nueva fortgesetzt werden, an der schöne
Beispiele der Jugendstil-Architektur stehen.
Mit dem Wohnmobil geht´s abseits der "normalen
Rennstrecke" weiter, vorbei an malerischen Gegenden
mit viel Meerblickl
Die Einheimischen haben in der "Heiligen Woche"
(Karwoche) ebenfalls Urlaub und genießen Strand- und
Einkaufsbummel. Die Geschäfte sind ja auch an
Feiertagen geöffnet.
Einen blitzblanken (kostenlosen) Stellplatz
bietet die Stadt Platja d`Aro an.
Der Wetterbericht sagt nun Gutes für Südfrankreich
voraus und das Heimweh packt uns endgültig. Es geht
über die Pyrenäen und auf Autobahnen Richtung
Norden. Die normalen Landstraßen sind zwar gut
ausgebaut, aber die endlosen Kreisverkehre nerven!!!
Im Elsaß finden wir ein gemütliches Städtchen:
Thann.
Das Münster - ein gewaltiges, gotisches Bauwerk -
bildet das Zentrum. In vielen Geschäften findet man
in der Auslage die Hinweise "Mir rede au
Elsassisch". Und auch unser Bayrisch wird gut
verstanden ...
Der Stellplatz fasst gut 50 Mobile, gerade ist aber
daneben ein Rummelplatz aufgebaut und somit ist es
etwas enger.
Resümee unserer Frankreich / Spanien - Reise:
Sonne (und auch viel Wind) pur.
Tapas und viele anderen Köstlichkeiten zum
Reinbeißen in Spanien. Günstig und immer korrekt
abgerechnet. Sehr freundliche Menschen, die nicht
vordergründig auf Geschäftsinteressen aus sind.
Essenszeiten (Tagesmenü) nie vor 13 / 14 Uhr
In Frankreich speisten wir vorzüglich, aber auch
herrschaftlich teuer.
Autobahnen sind vor allem in Frankreich teuer. Die
Tagesetappe kostet dann halt 40 bis 50 EUR. Und da
überlegen wir in Deutschland, ob 10 EUR für 10 Tage
nicht zu viel wären!?
Die Fahrt war auf jeden Fall lohnenswert, aber wir
sind sicher nicht zum Überwintern in wärmeren
Gefilden geeignet. Wir freuen uns auf die Heimat!
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